14.09.2023
Die Phoenestra GmbH mit Sitz am Life Science Campus der JKU in Linz hat einen weiteren technologischen Meilenstein erreicht, der die Herstellung therapeutischer Produkte aus humanen Zellen revolutionieren könnte.
Auf Produkten aus menschlichen Zellen ruhen große Hoffnungen im Bereich des weiten Feldes der Regenerativen Medizin. Besonders Extrazelluläre Vesikel (EV), also Abschnürungen dieser Zellen stehen derzeit im Mittelpunkt vieler Studien. In einem jüngst publizierten Beispiel konnte in einer klinischen Phase II-Studie gezeigt werden, dass mit diesen Stammzellprodukten die Überlebensrate bei einer akuten Lungenerkrankung deutlich erhöht werden konnte (Details zur Studie unter www.clinicaltrials.gov, NCT04493242).
Die Herstellung derartiger therapeutisch wirksamer Vesikel in ausreichender Menge und reproduzierbarer Qualität (unter GMP-Bedingungen) stellt hingegen immer noch eine große Herausforderung dar. Phoenestra hat in den letzten Monaten wichtige Entwicklungserfolge erzielt, die künftig die Herstellung von extrazellulären Vesikeln revolutionieren könnten. Die Raum-Zeit-Ausbeute konnte durch ein neues Bioreaktor-Setup, das derzeit patentiert wird, signifikant erhöht werden. Mit dieser Technologieplattform können bereits mit einem sehr kleinen Bioreaktor klinisch relevante Produktmengen in konstanter Qualität hergestellt werden. Momentan werden weitere Zelllinien in dieser Konfiguration getestet, sowie die produzierten Vesikel mit verschiedensten Methoden analysiert. Das Herzstück der Analytik bilden dabei biologische Assays, die relevante Krankheitsmechanismen wie Entzündungsreaktionen oder Fibrosierungen abbilden. Die bisher getesteten Vesikel-Präparationen zeigten dabei deutliche entzündungshemmende Wirkung, einige hemmten zudem die Bildung von Fibrose Markern.
Neben der Weiterentwicklung der vielversprechenden EV-Technologieplattform, sucht Phoenestra derzeit nach etablierten präklinischen Krankheitsmodellen bzw. Arbeitsgruppen, die EV-Präparationen in solchen testen wollen.