28.07.2020
Corona-Krise: Zwei von heimischen Unternehmen entwickelte APPs helfen, den Zutritt in Gesundheitseinrichtungen zu erleichtern.
Künstliche Intelligenz gewinnt im präventiven Kampf gegen das Covid19-Virus immer mehr an Bedeutung. In der Pandemie sind Krankenhäuser die Epizentren des Gesundheitssystems und müssen entsprechend abgeschirmt werden. Auch Alten- und Pflegeheime zählen zu sensiblen Einrichtungen. Mit dem „Covidoor“-Gesundheitsticket stellt das Linzer Unternehmen Netural ein neues, mobiles Webservice vor, dass es Besuchern ermöglicht, beim Einlass eine Fast Lane zu nutzen. „Will man bei wachsenden Besucherzahlen effektive Schleusen erhalten, muss die Abfertigung schneller gehen als bisher“, so Albert Ortig, Geschäftsführer von Netural. Dazu kommt, dass Staus vor den Eingängen eine zusätzliche Risikoquelle sind. „Covidoor“ stellt Eintretenden vorab ein kostenloses QR-Code-Ticket aus, das beim Einlass vom Smartphone oder Papierausdruck gescannt werden kann. „Viele Menschen kennen das von der Boardingkarte am Flughafen“, unterstreicht Albert Ortig den praktischen Aspekt - auch für ein älteres Publikum. Datenschutz wird ernst genommen, das System löscht personenbezogene Informationen automatisch nach Ablauf des Tickets. Das System eignet sich auch für die Absicherung von öffentlichen Gebäuden und Kontrolle vor dem Einlass in Lokale, Hotels, Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen.
Chatbot minimiert Risiko
Das Unternehmen Symptoma hat sein bewährtes Tool erweitert. Wie Symptoma Co-Founder und CEO Jama Nateqi erläutert, erlaubt der Chatbot eine erste Risikoeinschätzung auf Covid-19. Dabei wird die Wahrscheinlichkeit von 20.000 anderen Krankheiten mitberücksichtigt. Nutzer können die Symptome über eine Freitextmaske eingeben. Symptoma ist kein COVID-19-Test, die Software schätzt anhand der eingegebenen Symptome und auf Basis künstlicher Intelligenz lediglich das Risiko ein, dass eine Person an COVID-19 erkrankt sein könnte. Datenschutz wird dabei groß geschrieben: die Software sammelt keine personalisierten Informationen, weder Mail- noch IP-Adresse.
Der Einsatz des Tools ermöglicht eine weitaus bessere Risikoeinschätzung als Fragebögen – das kommt Patienten/-innen wie auch Mitarbeitern der Klinik zugute. Die Kontrollen am Klinikeingang erfolgen berührungslos und rascher. Statt - wie es derzeit in Spitälern üblich ist - ein Formular auszufüllen, das Risikofaktoren wie Fieber, Halsschmerzen, Kurzatmigkeit oder engen Kontakt mit einer erkrankten Person abfragt, funktioniert das Tool berührungslos, die Abfrage kann am eigenen Smartphone durchgeführt werden. Das Ergebnis ist rasch verfügbar. Der Digitaler Gesundheitsassistent ist kostenfrei über www.symptoma.at nutzbar und steht in 36 Sprachen zur Verfügung. Im Rahmen eines Tests an Covid-19 Risikopatienten wurde - laut CEO Nateqi - eine Treffgenauigkeit von 96,32 Prozent erzielt. Das Tool ist bereits im Krankenhaus Döbling im Einsatz.
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