02.07.2019
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Damit sie gesund und leistungsfähig bleiben, bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermehrt Sportprogramme, Ruhepole oder auch Ernährungsberatung.
„Die neue App appetizer unterstützt Unternehmen dabei, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gesunde Ernährung nahezubringen und deren Ernährungsgewohnheiten zu verbessern“, sagt LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander. Dabei verbindet sie die digitale Plattform mit Gamification-Elementen, Experten-Know-how und einem Offline-Begleitprogramm mit Vorträgen, Kochworkshops und Einkaufstraining.
Die App wurde in einem Cluster-Kooperationsprojekt des Medizintechnik-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria von Adliance GmbH, Ernährungsliebe OG und epunkt GmbH entwickelt. Das Land OÖ förderte das Projekt mit knapp 60.000 Euro. Beim Recruitingunternehmen epunkt wurde das appetizer-Programm in einer einjährigen Pilotphase erfolgreich getestet.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital eines Unternehmens. Damit sie gesund und leistungsfähig bleiben, bieten Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vermehrt Sportprogramme, Ruhepole oder auch Ernährungsberatung. „Denn Studien haben gezeigt, dass die Ernährung zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden beiträgt“, betont Gesundheits-Landesrätin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander. Gesundes Essen in der Kantine ist heute Teil des Employer Brandings und hilft, sich als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb um die besten Talente zu positionieren. „Die neu entwickelte appetizer-App will Unternehmen dabei unterstützen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu besseren Ernährungsgewohnheiten zu animieren. Dazu nutzt sie Gamification-Elemente und verbindet sie mit Experten-Know-how“, ergänzt Haberlander.
Die App wurde in einem Cluster-Kooperationsprojekt des Medizintechnik-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria entwickelt und vom Land OÖ mit knapp 60.000 Euro gefördert. Beim Recruitingunternehmen epunkt wurde das appetizer-Programm jetzt in einer einjährigen Pilotphase erfolgreich getestet. Das Projekt hat das Potenzial, Leitziele aus dem strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives OÖ 2020“ zu erreichen. „Zum einen geht es um die Entwicklung neuer Technologien für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“, betont Haberlander, „zum anderen um das Ziel, die Gesundheit und damit Arbeitsfähigkeit der Menschen möglichst lange zu erhalten. So ermöglicht man es Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, in der Gesellschaft und am Arbeitsplatz bis ins Alter aktiv sein zu können.“ Auch in der Arbeitsmarktstrategie „Arbeitsplatz OÖ 2030“ ist eines der strategischen Ziele, die Arbeitsfähigkeit der Generation 50+ zu erhalten und sie am Erwerbsleben teilhaben zu lassen. Was wiederum dazu beiträgt, den Fachkräftebedarf der oö. Wirtschaft zu decken.
Appetizer ist außerdem ein Projekt im Rahmen der Initiative „MED UP – Medical Upper Austria“. Sie wurde vom Wirtschafts- und Forschungsressort gemeinsam mit dem Gesundheitsressort des Landes OÖ in Auftrag gegeben, um den oö. MedTech-Standort auszubauen. Eine hochkarätige Steuerungsgruppe (Johannes Kepler Universität, Kepler Universitätsklinikum, Fachhochschule Oberösterreich, Upper Austrian Research), Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und des Medizintechnik-Clusters der oö. Standortagentur Business Upper Austria erarbeiteten ein Konzept. Das Land OÖ finanziert mit 6,4 Millionen Euro.
Ziel der Initiative ist es, am Standort OÖ neue Arbeitsplätze zu schaffen, die Patientenbetreuung zu verbessern, die F&E-Quote zu steigern, die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen sowie wertvolle Synergien zwischen bestehenden Gesundheits-, Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und einschlägigen Unternehmen zu erschließen.
Laut WIFO Fehlzeitenreport zahlen österreichische Unternehmen 2,9 Mrd. Euro jährlich an Entgeltfortzahlungen an kranke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusammen mit dem von Sozialversicherungen ausbezahlten Krankengeld verursachen Krankenstände jährliche direkte Kosten von 3,6 Mrd. Euro oder 1 % des Bruttoinlandsproduktes. Darüber hinaus entstehen durch Krankenstände auch indirekte Kosten wie Produktivitätsrückgänge oder Kosten für Ersatzarbeitskräfte.
Immer mehr Menschen klagen über ständig zunehmenden Stress und Leistungsdruck im Job. Das führt langfristig zu einem signifikanten Nachlassen in der Arbeitsmotivation und -leistung bei den Betroffenen und endet oft nicht nur in erhöhten Ausfallzeiten, sondern manchmal sogar im Burnout.
Unternehmen haben daher ein ureigenes Interesse daran, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein möglichst angenehmes Arbeitsumfeld zu bieten. Auch abseits jeglicher sozialen Verantwortung oder „Best Place to Work“ Rankings ist klar: Es wirkt sich für Unternehmen langfristig finanziell äußerst negativ aus, dauerhaft gestresste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben.
appetizer verbindet eine moderne, digitale Plattform mit der persönlichen Begleitung durch Ernährungsexpertinnen und -experten.
„Das ist das Einzigartige am appetizer-Programm“, sagt Hannes Sachsenhofer, Entwicklungsleiter bei der Adliance GmbH und Projektkoordinator für appetizer, „durch die tiefe Verschränkung der App ‚online‘ mit einer zielgerichteten und persönlichen Betreuung ‚offline‘ werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft zur Verbesserung ihrer Ernährungsgewohnheiten angeregt.“
Dabei nutzt appetizer innovative Ansätze im Bereich Gamification, um langfristig die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hochzuhalten. „Friendly Competition“, positive „Peer Pressure“, „Challenges“ und „Badges“ werden genutzt und innerhalb und außerhalb der App mit Expertinnen- und Experten- Know-how rund um Ernährung verbunden. Damit wird die Adhärenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert, um nachhaltig positive Entwicklungen zu garantieren.
„Noch bevor eine einzige Zeile Programmcode für die appetizer-App geschrieben wurde, haben schon die Spezialistinnen und Spezialisten aus der Technik mit den Ernährungsexpertinnen und -experten zusammengearbeitet und viel voneinander gelernt“, beschreibt Sachsenhofer die erfolgreiche Kooperation.
Jeder von uns isst mehrmals am Tag. Warum nicht gleich das Richtige? So lautet das Motto der drei Diätologinnen von Ernährungsliebe. „Den Wunsch einer gesunden Ernährung haben viele, oft scheitern sie jedoch an der Umsetzung“, ist Marlene Jagersberger von Ernährungsliebe überzeugt. Genau da setzt appetizer an. Denn das Programm kombiniert den digitalen Bereich mit begleitenden Offline-Aktivitäten. „Ein Vortrag weckt Interesse, dieses Projekt wirkt hingegen nachhaltig“, ergänzt Jagersberger. Denn die App stellt nicht nur sicher, dass die Leute dranbleiben – sie bringt das Thema Ernährung regelmäßig aufs Display.
Die Gruppendynamik, welche durch aktive Team-Challenges entsteht, soll ansteckend wirken, denn es gibt nicht nur ansteckende Krankheit, es gibt auch ansteckende Gesundheit.
Die App in Kombination mit den Offline-Aktivitäten wie Kochworkshops zeigt: Eine ausgewogene Ernährung kann unkompliziert sein und bietet viel Platz für (gemeinsamen) Genuss.
Bevor das Programm im Unternehmen startet, gibt es einen Kick-Off-Event bzw. eine Info-Veranstaltung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Diätologinnen von Ernährungsliebe stellen eine gesunde Jause zur Verfügung. Interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können sich dann per E-Mail anmelden und sie erhalten per Mail die Zugangsdaten.
Mittels Bio-Impedanz-Analyse (BIA-Messung) erfahren die Teilnehmer/innen die individuelle Zusammensetzung ihres Körpers aus Fett- und Muskelgewebe sowie Wasser. Somit haben sie einen Ausgangswert und es wird ein individuelles Ziel vereinbart. Das appetizer-Programm kombiniert außerdem das digitale-Programm mit begleitenden Workshops, Kochworkshops, Einkaufstrainings und Vorträgen. Über die Startseite können Nutzerinnen und Nutzer auf die unterschiedlichen Kategorien der App zugreifen. Unter Ernährungswissen finden sie die Inhalte der Kochworkshops, der Vorträge und weiteres Wissen rund um gesunde Ernährung. Rezept-Inspirationen liefern die Rezepte der Kochworkshops und weitere Rezepte der Diätologinnen. Unter Rezepte von Kollegen können die Nutzerinnen und Nutzer eigene Rezepte teilen.
Unter Challenges finden sich Aufgaben und Herausforderungen, die die Nutzerinnen und Nutzer alleine oder im Team lösen müssen. Erfolgreich gelöste Challenges ergeben Punkte, die auf ein persönliches oder Teamkonto einzahlen. Die Nutzerinnen und Nutzer erhalten Push-Notifications, sobald es eine neue Challenge zu lösen gibt. Beispielsweise sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Woche lang ausreichend trinken (mind. 1,5 Liter); die Getränke sollen wenig bis keinen Zucker enthalten. Eine genaue Erklärung via Video sowie das Wissen dazu findet sich in der App. Oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen kreativ sein und aus Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, etc. ein Gesicht - „Food Face“ - zaubern und dies fotografieren sowie in die App hochladen. Am Ende der Woche wird die Challenge mit JA oder NEIN (= ich habe es geschafft / nicht geschafft) bestätigt oder die Teams bewerten sich gegenseitig. Auch Quiz-Fragen zu unterschiedlichen Themen sind unter den Challenges. Unter Rankings sind Einzel- und Teamwertungen abrufbar. Unter BIA-Messungen kann jede/r Einzelne die Ergebnisse ihrer/seiner BIA-Messungen händisch eintragen und den Verlauf der Messungen ansehen.
Das Recruitingunternehmen epunkt hat als Projektpartner die App in der Pilotphase ein Jahr lang getestet und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am oberösterreichischen Standort dazu eingeladen, mitzumachen. „70 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren durch die BIA-Messungen motiviert, ihre Ernährungsgewohnheiten zu ändern – das ist ein tolles Resultat“, freut sich Projektleiterin Gerda Felbinger, HR-Managerin bei epunkt. 74 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihr Ergebnis bei der BIA-Messung verbessern oder halten.
„Wir waren von Beginn an begeistert von der Projektidee und haben uns deshalb sehr gerne bereit erklärt, das Projekt während der Pilotphase in der Praxis zu testen“, ergänzt Felbinger, „denn bei epunkt sehen wir es klar in unserer Verantwortung, einen Beitrag zur physischen und mentalen Gesundheit sowie zur Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu leisten.“ Der Recruiting-Spezialist ist davon überzeugt, dass eine gesunde Ernährung im Berufsalltag ein wesentlicher Einflussfaktor für die Reduktion des Stress-Niveaus sowie der Steigerung der Produktivität, der Belastbarkeit und des Engagements darstellt.
Das Projekt appetizer mit Schwerpunkt Ernährung sah das Unternehmen daher als optimale Ergänzung zu seinen anderen Angeboten in den Bereichen Sport, Bewegung und Persönlichkeitsentwicklung. „Durch dieses Innovationsprojekt konnten wir einen wirklichen Mehrwert für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich gesunde Ernährung am Arbeitsplatz schaffen – einerseits durch die fachlichen Inputs in den Workshops und Vorträgen, andererseits durch die Nachhaltigkeit mithilfe der App“, betont Felbinger. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren überrascht, wie gut „gesund & schnell“ schmecken kann und wie einfach dieses Konzept am Arbeitsplatz anzuwenden ist.
„Bezüglich der Workshops war ich anfangs sehr skeptisch, aber gerade die haben mich begeistert. Egal ob miteinander Kochen oder das neue Wissen rund um Ernährung und Gesundheit – die Workshops waren sehr gut vorbereitet und fanden in lockerer und lustiger Atmosphäre statt.“
„Vor allem die selbstgemachte Nice-Cream hat mich begeistert! Ich wusste nicht, dass es so eine leckere, gesunde und unkomplizierte Alternative zum klassischen Eis gibt!“
„Es war toll, dass neben der App-Nutzung auch die teamübergreifende Zusammenarbeit durch Aktivitäten wie Kochworkshops und regelmäßige Teamchallenges gefördert wurde.“
Adliance GmbH, Linz
Die Adliance GmbH ist Spezialist für Healthcare- und Medizinsoftware und ist bei appetizer nicht nur für die Programmierung und technische Umsetzung verantwortlich, sondern im Rahmen des Clusterprojekts auch für die Projektkoordination. Adliance entwickelt Software für Arzneimittel- und Therapiesicherheit und stellt dabei PatientInnen und ihre Bedürfnisse in den Fokus. Die Produkte verbinden medizinische Praxiserfahrung mit modernster IT und leisten so einen wertvollen Beitrag für mehr Adherence und Compliance. Konkret entwickelt und betreibt Adliance Software für die Pharmakovigilanz, IT-gestützte Therapiebegleitungsprogramme und richtlinienkonforme Medizinsoftware.
Die Diätologinnen von Ernährungsliebe lieferten ernährungsmedizinischen Input in Form von Content und Rezepten. Sie entwickelten Quizfragen, Push-Benachrichtigungen und erstellten Videochallenges. Begleitend zur App hielten sie Vorträge, Workshops und Kochworkshops und führten die BIA-Messungen durch. Ernährungsliebe ist eine Diätologische Praxis und steht für individuelle Lösungen sowie kompetente Beratung. Die drei Diätologinnen sind Spezialistinnen rund ums Thema Wohlfühlgewicht und Sport. Ernährungsliebe ist Kooperationspartner der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA). SVA-Versicherte können den „Gesundheitshunderter“ für ihr Wohlfühlpaket, Sportpaket oder den Ernährungscheck Premium einlösen.
Das oberösterreichische Unternehmen epunkt Internet Recruiting GmbH vermittelt seit der Gründung im Jahr 2000 Fach- und Führungskräfte in den Bereichen IT, Wirtschaft & Technik. Bei epunkt beginnt Erstklassigkeit bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, denn sie sind die Basis für den Unternehmenserfolg. Dieser Anspruch sowie die umgesetzten Maßnahmen im Bereich Employer Branding wurden bereits mehrfach mit dem „Great Place to Work“ Award ausgezeichnet. Bei epunkt gibt es ein umfassendes Benefit-Programm für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Medizintechnik-Cluster (MTC) der oö. Standortagentur Business Upper Austria ist die zentrale Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Medizin. Er führt die rund 230 MedTech-Partner zusammen, um gemeinsam neue Projekte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu initiieren. Ausgehend vom zentralen Thema der Medizintechnik (Medical Engineering) fokussiert der Cluster seine Aktivitäten auf die beiden Themenschwerpunkte Digital Health und Medical Materials. Der MTC besteht seit 2002. Seither konnten 86 Ideen der MedTech-Branche in Kooperationsprojekten erfolgreich umgesetzt werden.
Projekt: appetizer |
Projektpartner:
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Investitionssume: 199.000 Euro |
Fördersumme Land OÖ: 60.000 Euro |
Beratung und Projektbegleitung: Medizintechnik-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria (Förderberatung, Unterstützung beim Förderantrag, Projektbegleitung in Form von Moderation) |
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