Innovationen aus der Medizintechnik erobern den Weltraum

Cluster-Managerin Frauke Wurmböck eröffnete den MedTech.Circle im PowerTower der Energie AG. © Erwin Pils
Cluster-Managerin Frauke Wurmböck eröffnete den MedTech.Circle im PowerTower der Energie AG. © Erwin Pils
Michael Saugspier (Si.I.E Industrie Electronic) © Erwin Pils
Michael Saugspier (Si.I.E Industrie Electronic) © Erwin Pils
v. l.: Stefan Gebauer (Greiner Bio-One), Gerald Mayrhofer (Medtronic), Bernhard Hochholdinger (OÖ Gesundheitsholding) © Erwin Pils
v. l.: Stefan Gebauer (Greiner Bio-One), Gerald Mayrhofer (Medtronic), Bernhard Hochholdinger (OÖ Gesundheitsholding) © Erwin Pils
Studierende der JKU informierten sich am VReduMed-Stand © Erwin Pils
Studierende der JKU informierten sich am VReduMed-Stand © Erwin Pils
Thomas Pangerl und Thomas Neidl (Greiner Bio-One) mit Christoph Rampetzreiter (STIWA AMS) © Erwin Pils
Thomas Pangerl und Thomas Neidl (Greiner Bio-One) mit Christoph Rampetzreiter (STIWA AMS) © Erwin Pils
v. r: Lara Tonsoni (MEINRAD.cc), Mario Gschwand (Ottronic), Gregor Puchhammer, Johann Bruckner (Technia), Thomas Lang (W+H Dentalwerke) © Erwin Pils
v. r: Lara Tonsoni (MEINRAD.cc), Mario Gschwand (Ottronic), Gregor Puchhammer, Johann Bruckner (Technia), Thomas Lang (W+H Dentalwerke) © Erwin Pils
Gregor Puchhammer, der Erfinder der Michelangelo-Hand © Erwin Pils
Gregor Puchhammer, der Erfinder der Michelangelo-Hand © Erwin Pils

15.10.2024

Wie gut Patient:innen künftig versorgt werden können, hängt stark von der Innovationskraft der Branche ab. Mit fast 16.000 Patentanmeldungen im vergangenen Jahr liegt die europäische Medizintechnikbranche nur knapp hinter dem Feld der Digitalen Kommunikation. Was das für Oberösterreich bedeutet, zeigte der diesjährige MedTech.Circle am 9. Oktober bei der Energie AG, organisiert vom Medizintechnik-Cluster (MTC) der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria.  

In mehr als 16 spannenden Vorträgen konnte Oberösterreich erneut seine Stärken zeigen. Heimische Entwickler und Produzenten präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse und neue innovative Produkte. Wie wichtig Kooperationen in diesem Zusammenhang sind, fasste MTC-Beirat Georg Bauer von der STRATEC Consumables GmbH treffend zusammen: „Die Unternehmen brauchen Kooperationen, um innovative Ideen weiterzuführen. Gemeinsam schaffen wir neue Werte und lassen den Funken für Neues überspringen. Und (Ober-)Österreich ist hier mit dem MTC auf einem guten Weg.“  

Mit Mut und Leidenschaft zu neuen Hightech-Produkten 

Die Keynote von Gregor Puchhammer, dem Erfinder der Michelangelo-Hand, zeigte eindrucksvoll, wie entgegen allen Widerständen eine Handprothese geschaffen wurde, die es so eigentlich gar nicht geben konnte. Während der Entwicklungszeit bei Otto Bock sind sein Team und er permanent an die Grenzen des Machbaren gestoßen und haben Funktionen integriert, die vorher nicht denkbar gewesen wären. Mit dem Einstieg der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) erlangte das Projekt eine andere Dimension: Aus der geplanten Handprothese entstand eine „Superhand“. Faszinierend waren auch seine Einblicke in die Arbeit am weltkleinsten Magnetgetriebe, das es jetzt sogar in den Weltraum geschafft hat. Sein Appell an die Teilnehmenden: „Haben Sie Mut zu radikalen oder disruptiven neuen Lösungen. Nur wer sich hohe Ziele setzt, kann wirkliche Innovationen entwickeln. Und haben Sie Geduld. Mit sich und Ihrem Team.“ 

Gesundheitswesen nachhaltig denken 

Die Schlüsselrolle der Medizintechnik im Umgang mit den beiden zentralen Herausforderungen unserer Zeit – dem technologischen Fortschritt und der Entwicklung von nachhaltigen, umweltfreundlichen Lösungen im Gesundheitswesen – wurde durch Primar Ernst Trampitsch vom Österreichischen Verband Grüner Krankenhäuser (OVGK) hervorgehoben. Seine Zahlen alarmierten das Publikum: Ein österreichisches Krankenhaus verbraucht für ein Krankenhausbett pro Jahr 18.000 kWh Strom (das entspricht dem jährlichen Verbrauch von fünf Einfamilienhäusern), 150 m3 Trinkwasser und 70 kg Fleisch. Dazu produziert es jährlich u. a. 200 kg Speiseabfälle pro Bett sowie 1.200 kg gefährliche und nicht-gefährliche Abfälle. Die MedTech-Branche ist hier gefordert, intensiv an Lösungen mitzuarbeiten. Seine Botschaft: „Wir alle müssen in unserer Branche Nachhaltigkeit denken und leben sowie moralische Verantwortung übernehmen.“  
Der MTC greift dieses Schwerpunktthema auch beim 3. Austrian Life Science Day am 8. Oktober 2025 in Linz auf. 

Vom Patienten zum Entwickler  

Oberösterreich ist innovativ, das beweist auch der MedTech-Inkubator, den der MTC gemeinsam mit der tech2b betreibt. Die Gründer:innen profitieren von den Erfahrungen und dem Know-how der MTC-Partner und inspirieren im Gegenzug die etablierten Unternehmen. Das zeigt auch das „Projekt Auge“ von Dominik Berger. Aufgrund eines Schlaganfalls wurde er vom Patienten zum Innovator. Er erlitt einen dauerhaften Gesichtsfeldausfall, so wie knapp 3.000 Patient:innen jedes Jahr in Österreich. Gemeinsam mit seinem Bruder entwickelte Berger eine VR-Lösung, die verschiedenste individualisierbare Trainings anbietet und dabei unterstützt, die Veränderungen des betroffenen Bereichs festzustellen. Das Projekt stieß auf offene Ohren beim Publikum, denn nach dem offiziellen Teil standen viele Schlange, um sich mit dem Erfinder auszutauschen. 


Dipl.-Betriebswirtin (FH) Frauke Wurmböck, MBA - Cluster-Managerin Medizintechnik-Cluster  Business Upper Austria - die Standortagentur des Landes Oberösterreich

Dipl.-Betriebswirtin (FH) Frauke Wurmböck, MBA

Cluster-Managerin Medizintechnik-Cluster

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