30.11.2020
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt immer mehr an Schwung auf. Bereits heute sind im Krankheitsfall die digitalen Möglichkeiten von der Prävention über die Einlieferung, Behandlung und Entlassung bis hin zur Pflege enorm. Am 19. November 2020 nutzten interessierte Teilnehmer aus der Gesundheitsbranche die „Digital.Health“ des Medizintechnik-Cluster der oö Standortagentur Business Upper Austria, um sich online über die neuesten Entwicklungen in der digitalen Kommunikation zu informieren und intensiv mit Experten die Digital Patient Journey zu diskutieren.
Nicht erst seit COVID-19 wird der hohe Stellenwert von digitalen Anwendungen in der Medizin immer deutlicher. Ärzte, Therapeuten, Krankenhäuser, Forscher und vor allem Patienten profitieren von der KI-gestützten Datenauswertung, der besseren Vernetzung und einer möglichen personalisierten Medizin. Dr. Jens Meier vom Kepler Universitätsklinikum zeigte den Teilnehmern in seiner Key Note, wo bereits Künstliche Intelligenz erfolgreich eingesetzt wird. Ganz aktuell: eine App, die anhand von Husten eine COVID-19 Diagnose erstellen kann. Mit Hilfe von KI können so asymptomatische Kranke identifiziert werden, die unwissend ansteckend sind. Nach den ersten Tests konnten die Forscher vom MIT so zu 98,5 % die COVID-19-Erkrankten korrekt erkennen. Dr. Christopher Dalus konnte in seinem Erfahrungsbericht im Umgang mit videogestützter Patientenversorgung in den unterschiedlichsten Fachbereichen der Salzburger Universitätsklinik für Kinder und Jugendheilkunde eindrucksvoll zeigen, wie hoch die Akzeptanz für digitale Lösungen mittlerweile ist. Gerade im ländlichen Raum Salzburgs kann es für Patienten und deren Angehörige von sehr großem Vorteil sein, wenn sie Routinetermine, aber auch psychologische Sitzungen, in einer Videosprechstunde absolvieren können.
Einen aktuellen Bezug hatte auch der nächste Vortrag. Albert Ortig von Netural erläuterte dem interessierten Fachpublikum seine cloud-basierte Lösung zum intelligenten Besuchermanagement Covidoor. Mit diesem digitalen Gesundheitsticket, das mittlerweile in vielen Spitälern und Altenheimen im Einsatz ist, wird der Zugang im Zuge der Corona-Vorsichtsmaßnahmen geregelt und die Einrichtungen haben einen aktuellen und nachvollziehbaren Überblick über die Besucher in ihrem Haus.
Nach der Theorie kam die Praxis. Die Teilnehmer konnten in digitalen Workshops gemeinsam beleuchten, wo sie bereits in der Digital Patient Journey stehen und wo es noch „weiße Flecken“ gibt. Im zweiten Schritt wurden die Ideen und Anregungen für weitere digitale Lösungen mit den Anwesenden verknüpft und Partner für mögliche Kooperationen identifiziert. Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren Greiner Bio-One, ICTerra und Quality Austria die uns unterstützt haben.
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